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Wie HAG-Reisen entstand…

Im Jahre 2003 wurde der nach mehreren Jahren abgestellte ehemalige TEE RAe 1053 im Zustand der „grauen Maus“ nach Bönigen überführt, um ihn wieder in TEE-Farben erstrahlen zu lassen. Diese Sensation entging mir natürlich nicht, weil es ja sehr lange unklar war, was mit dieser Zugslegende geschehen soll. Da kam auch ein sehr grosser Wunsch wieder hoch und zwar war es der Wunsch, einmal mit einem richtigen TEE-Zug zu fahren oder besser, noch einen TEE-Zug zu erleben. Zudem stand mein 50-igster Geburtstag vor der Türe, den ich, Baujahr 1954, zwei Antriebe, zwei Hilfsantriebe und einem Führerstand im Jahr 2004 vor mir hatte. Da lag es nicht weit weg, dieses kleine Jubiläum mit dem neu erstrahlten TEE-Zug zu feiern, da ich sowieso mit meiner Familie und meinen Freunden dieses Jubiläum in besonderer Art und Weise so als bleibendes Erlebnis feiern wollte. Nicht nur in eine „Beiz“ gehen mit Essen und vielleicht endlosem Trinken.

Nach einer ersten Kostenanfrage bei RailAway habe ich dann aber doch einige Male leer geschluckt. Eine Fahrt, wie sie mir offeriert wurde, von St. Gallen ins Tessin, kostete mal gerade Fr. 25000.-. Jetzt das Ganze nur nicht an den Nagel hängen, war meine Überlegung, es muss einen Weg geben, eine solche Reise zu realisieren. Also suchte ich nach möglichen Partnern, um gemeinsam einen solchen Zug (210 Plätze) zu füllen. Zuerst fragte ich in meiner Firma nach. Wir haben schon Geschäftsausflüge gemacht. Leider aber musste ich dann aber auch eine Absage entgegennehmen, da der pro Kopfpreis nicht dem Budget unserer Firma entsprach. Kurz darauf kam aber dann der zündende Gedanke mal bei der mir schon längst bekannten Modelleisenbahnfirma HAG in Mörschwil anzuklopfen. Schon beim ersten Gespräch mit Werner Gahler waren positive Signale zu erkennen und er gab mir grünes Licht für weitere Abklärungen. Zwei Monate später bin ich dann als Gast auf eine kleine Kundenreise mit HAG-Leuten mitgefahren. Sie führte zur Draisinensammlung Fricktal nach Laufenburg. Mein Interesse galt aber nicht den stinkenden Draisinen, sondern für die Reise 2004 mit dem TEE Reisegäste zu gewinnen. Dies endete dann aber mit nur einem sehr bescheidenen Erfolg einer kleinen Schar spontan interessierter Reisegäste.

Werner Gahler beruhigte mich und versprach, die Reise 2004 in der Hauszeitung, dem Rail-Mail, auszuschreiben. Diese Hauszeitung erschien dann im Herbst 2003. Zur grossen Überraschung aller war die Resonanz auf die ausgeschriebene Reise riesengross. Ende 2003 versandten wir die definitiven Anmeldeformulare mit Einzahlungsscheinen. Zu meiner grossen Freude war die Reise bereits am15. Januar 2004 ausgebucht, ohne dass die Anmeldungen aufhörten. Sofort beschlossen wir, im August eine zweite Reise mit dem gleichen Angebot durchzuführen. Auch diese Reise war, obwohl es etwas länger dauerte, bald ausgebucht. Die grosse Zufriedenheit unserer Gäste ob des guten Preis-Leistungsverhältnisses, sowie der gebotenen, einmaligen Attraktionen in Erstfeld und Bodio brachte sofort die Frage auf, was wir im 2005 machen würden. Erst dann hat es bei uns eigentlich „Klick“ gemacht, denn ich hatte vorher überhaupt nicht daran gedacht, weitere Reisen zu organisieren und anzubieten. Aber es war eigentlich der Anstoss, weiter zu machen. Zuerst musste ich das Ganze aber mit der Fa. HAG und meinem Mitorganisator und grossem Bahnfreund Peter besprechen, denn es war ja noch nicht selbstverständlich, dass er mir weiter als Berater und Computerfreak zur Verfügung steht. Aber schliesslich war da doch die Freude über den grossen Erfolg der beiden Reise nach Bodio, die auch ihn zum Weitermachen anspornte. Mittlerweile haben wir bereits das 10. HAG-Reisen Jahr hinter uns und sind noch kein bisschen müde ans „Aufhören“ zu denken. Ja, wir haben noch viele Reiseziele, die wir für unsere Gäste realisieren wollen. Das grosse Ziel im Jahre 2020 ist die Grossveranstaltung zur Eröffnung des neuen Gotthardtunnels NEAT. Bis dahin hoffen wir, immer wieder viele bekannte Gäste und auch neue HAG-Fans und natürlich auch Fans der grossen Eisenbahn begrüssen zu dürfen. Bis bald auf einer unserer nächsten Reise?

Walter Osterwalder und Peter Rosskopf